Scheiterhaufen vor den Toren Berlins - Das Judenpogrom von 1510

HostienschänderprozessDer „Berliner Hostienschänderprozess“ war ein Ereignis mit schwerwiegenden politischen Folgen.

Der Kesselschmied Paul Fromm stahl aus der Knoblaucher Kapelle eine Monstranz und eine Hostienbüchse mit zwei geweihten Hostien. Vermutlich unter Folter sagt er aus, dass er eine der Hostien an den Juden Salomon von Spandau verkauft habe. Die Vorwürfe weiteten sich auf einen großen Kreis der Juden aus und es kamen Anschuldigungen wie Hostienfrevel und Kindsmord hinzu.

Am 19. Juli 1510 wurden im Ergebnis des Prozesses 38 Juden verbrannt, zwei weitere nach vorheriger Taufe enthauptet. Paul Fromm starb, nachdem er durch Berlin und Cölln geführt und mit glühenden Zangen gerissen worden war, ebenfalls den Feuertod. 60 noch in Haft befindliche Juden mussten im Laufe des Jahres die Mark Brandenburg verlassen.

Dem Prozess folgte eine große Judenverfolgung, in deren Ergebnis alle Juden aus der Mark Brandenburg ausgewiesen wurden.

Treffpunkt: An der St. Marienkirche Südportal / Am Stadtmodell

Stadtführer: KD Lorenz Ehmke

Kosten: 12 €

Termin: 6. September 21 18:00 - 20:00