Ein kurzer Spaziergang und eine lange Zeitreise über die Altstadtinsel von Köpenick zu freiwilliger und erzwungener Mobilität.
Nordostdeutschland ist bis heute eine dünn besiedelte Gegend. Im 7. und 8. Jh. wanderten germanisch sprechende Menschen ab und slawisch sprechende Menschen rückten nach. Das Land blieb dünn besiedelt. Teils friedlich, teils kriegerisch versuchten vor allem im 12. und 13. Jahrhundert lokale und benachbarte Fürsten das Land zu kolonisieren und warben um Leute aus anderen Gegenden. Vor allem die Zuwanderung aus den niederrheinischen Gebieten ist gut dokumentiert. Im 17. Jahrhundert wirbelte der 30-jährige Krieg die Menschen durcheinander. Es kamen überwiegend französische Flüchtlinge ins Land, als Refugées bzw. Hugenotten bezeichnet. Viele Flüchtlinge kamen aber auch aus Böhmen und der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren ca 25% der Menschen in Deutschland nicht da, wo sie sein wollten. „Displaced People“, Vertriebene aus dem Osten, Soldaten und landverschickte Kinder. Auch heute suchen Menschen hier Zuflucht vor Krieg und Gewalt, inzwischen auch vor den Folgen von Klimaveränderungen. Sie alle haben ihre Spuren in der Köpenicker Altstadt hinterlassen.
Start: vor dem Museum Köpenick, Alter Markt 1, 12555 Berlin
Ende: Schloss Köpenick (eventuell Kietz)
Stadtführerin: Monika Kleiner
Dauer: ca. 1,5-2h
weitgehend barrierefrei
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung.
Foto: Monika Kleiner
Kosten: €
Termin: 26. September 25 14:30 - 16:30