Die Umwelt-Bibliothek wurde am 2. September 1986 auf Initiative von Umweltschützern gegründet. Ziel war, einen Ort zu schaffen, an dem an sich über Fragen des Umweltschutzes und der Menschenrechte informieren konnte um somit eine Öffentlichkeit für diese Themen herzustellen.
Der Pfarrer an der Zionskirche, Hans Simon, stellte den Initiatoren zwei Kellerräume im Gemeindehaus hierfür zur Verfügung. Neben der Sammlung von meist verbotenen Büchern und Zeitschriften zu Umwelt- und Menschenrechtsthemen diente die Bibliothek auch als Ort für konspirative Treffen von DDR-Oppositionellen. Es fanden Vorträge und Konzerte von oppositionellen Bürgerrechtlern und Künstlern statt. Außerdem gab es regelmäßige Filmvorführungen.
Die Umwelt-Bibliothek stellte die Samisdat-Zeitschrift Umweltblätter her, die im Oktober 1989 den Titel telegraph erhielt. Diese Zeitschrift wurde bis zur Wende zum bedeutendsten Organ der DDR-Opposition. Auch andere oppositionelle Veröffentlichungen, darunter der Grenzfall, wurden in der Umwelt-Bibliothek gedruckt, die die einzige nicht vom Staat kontrollierte Druckerei der DDR war.
Eine Ausstellung zeigt anlässlich des Jubiläums als zentrale Objekte die Karikaturen von Dirk Moldt, einem Mitarbeiter der Umweltblätter.
Treffpunkt: vor der Zionskirche, Zionskirchplatz, 10115 Berlin
Zeitzeuge: Carlo Jordan
Kosten: 5 €
Termin: 18. September 16 14:00 - 16:00
Veranstaltungsort: Zionskirche