Alexander von Humboldt war seinem persönlichen Adressbuch zufolge ein begnadeter Netzwerker. Nicht im Humboldt-Schlösschen in Tegel, sondern in der Wohnung in der Oranienburger Straße liefen die Fäden dieses Netzwerks zusammen. In der noch jungen Berliner Universität hielt Alexander von Humboldt seine Kosmos-Vorlesungen, die einem ständigen Überarbeitungs- und Ergänzungsprozess unterlagen. Und wenn er die Brücke über die Spree nahm, flog vielleicht dann und wann eine Erinnerung an den Orinoco oder die Seine heran.
Superintendent Hoffman hielt am 11. Mai 1859 im Berliner Dom die Trauerrede auf Alexander von Humboldt. Von der Oranienburger Straße 67 über die Friedrichstraße und Unter den Linden hatte ganz Berlin den Trauerzug andächtig begleitet. Der Tod Alexander von Humboldts am 6. Mai 1859 wurde als Staats- und geradezu Weltereignis von den Zeitgenossen wahrgenommen. Die Führung begibt sich mit dem Adressbuch auf die Spuren von Alexander von Humboldt. Hinzugezogen werden seine unablässigen Erweiterungen der Kosmos-Vorlesungen und die Humboldtsche Wissenschaft. Wie der Humboldt-Forscher Karl-R. Biermann herausgefunden hat, kam es bei der Überführung des Sarges vom Berliner Dom zum Schloss in Tegel, dem Ort der Beisetzung, zu saturnalischen Tumulten.
Treffpunkt: Vor dem Lokal Aufsturz, Oranienburger Straße 67, 10117 Berlin
Stadtführer: Dr. Torsten Flüh
Für Stadtwanderer
Kosten: 10 €
Termin: 9. August 20 14:00 - 16:00
Veranstaltungsort: Aufsturz