Die Klinik wurde 1880 als "Irren- und Idiotenanstalt der Stadt Berlin zu Dalldorf" gegründet und in den 1920er Jahren in „Wittenauer Heilstätten“ umbenannt. Ab 1957 hieß sie „Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik“ und war das größte psychiatrische Krankenhaus West-Berlins. Seit 2001 ist das Gelände Eigentum der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH.
Nachdem in den 1980er Jahren die medizinischen Verbrechen der NS-Zeit zum öffentlichen Thema geworden waren, führte eine Arbeitsgruppe umfangreiche Recherchen durch. Im Laufe der Forschungsarbeit fand sich eine Fülle von Material, das angeblich durch den Einmarsch der Roten Armee 1945 zerstört worden war. Die Ausstellung "Totgeschwiegen, 1933 – 1945. Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten" wurde im August 1988 erstmalig gezeigt und im Jahr 2008 vollständig überarbeitet.
Gezeigt wird die Geschichte der damaligen „Wittenauer Heilstätten“ von der Gründung im Jahre 1880 bis in die frühe Nachkriegszeit.
Der Fokus liegt auf den Medizinverbrechen der NS-Zeit. Es werden Forschungsergebnisse zu den Zwangssterilisationen, zur Rolle der Klinik innerhalb der "Euthanasie"-Aktion "T4" und zu den Tötungen behinderter Kinder in der Kinderfachabteilung Wiesengrund dokumentiert. Zudem wird das Schicksal von jüdischen und ausländischen Patienten beleuchtet.
Die Ausstellung befasst sich auch mit der Frage, wie in der Nachkriegszeit und bis heute die NS-Verbrechen „totgeschwiegen“ werden konnten.
Die Besuchergruppe wird am U-Bahnhof “Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik” abgeholt und über das Gelände geführt bis hin zur ehemaligen „Kinderfachabteilung Wiesengrund“.
Stadtführerin: Irmela Orland
Treffpunkt: U-Bahnhof Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik
Endpunkt: U-Bahnhof Rathaus Reinickendorf
Kosten: 10 €
Termin: 2. August 20 14:00 - 16:00