Stralau gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten im Berliner Raum. Durch Verlandung ist im Laufe von Jahrhunderten von der Insel flussabwärts eine Landverbindung auf der nordwestlichen Seite entstanden, und damit eine Halbinsel entstanden. Ehemals von Fischern bewohnt, die sich vom Fischreichtum der Spree ernährten, ist die Halbinsel seit dem 17. Jahrhundert Ausflugsziel der Berliner gewesen. Die Industrialisierung veränderte das Gesicht der Halbinsel weiter zu einem Industriestandort. Ab 1990 wurden die Fabriken stillgelegt und Stralau wurde zu einem begehrten Wohnquartier. Seine Erholungsqualität hat die Insel jedoch nicht verloren. An die wechselvolle und mit Berlin verbundene Geschichte erinnern in diesem Jahr einige runde Jubiläen:
1244 – vor 780 Jahren taucht der Name Stralau (auch Strahlow, Stralo oder Stralow geschrieben) erstmals als Eigenname eines Rittergeschlechtes auf.
1464 – vor 460 Jahren wird die Fertigstellung der Dorfkirche und des Kirchturms mit den Worten „Anno 1464. Ist die Kirche zu Strahlo gebaut und der Turm gefertigt worden sub Pontifice Pio II anno eius VI.“ dokumentiert.
1574 – vor 450 Jahren wurde von Kurfürst Johann Georg die erste Fischereiordnung, welche die Fischerei auf schiffbaren Flüssen regelt, als Schonfrist erlassen. Danach durfte die „große Fischerei“, also das Fischen mit Netzen, erst am 24. August beginnen. Die Schonfrist der Fischerei begann zu Ostern, damit die Fischbestände gesichert werden können. Somit konnten auch die Fischer von Stralau erst ab diesem Zeitpunkt ihrem Gewerbe vollumfänglich nachgehen.
1824 – vor 200 Jahren feierte man die Einweihung des neuen Kirchturms von Friedrich Wilhelm Langerhans.
1899 – vor 125 Jahren fuhr im Dezember die erste Straßenbahn durch den Tunnel von Stralau nach Treptow und dann weiter nach Köpenick.
Treffpunkt: An der Dorfkirche Stralau, Tunnelstraße 5-11
Stadtführer: Dr.-Ing. Uwe Michael Nübel
Für Stadtwanderer
Foto: Martin Kirchner
Kosten: 12 €
Termin: 24. August 24 14:00 - 16:00