Erst im 15. Jh. gelang es den Portugiesen mit neuer Schiffstechnik die Atlantikküste Afrikas zu befahren. Widrige Winde und Strömungen ließen jenseits des Kaps Finis Terrae eine Rückkehr vorher kaum zu, eher gelangte man nach Amerika. Nach einem kurzen Zwischenspiel des Großen Kurfüsten im heutigen Ghana, dem wir vermutlich die Mohrenstraße und den Schiffbauerdamm verdanken, interessierten sich erst wieder Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt auch deutsche Abenteurer und Missionare für Afrika. Reeder witterten mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt dort das große Geschäft. Unter zwielichtigen Umständen erwarben sie Land und setzen die deutsche Regierung unter Druck diese Erwerbungen politisch und militärisch abzusichern.
Mit der Kongo- oder Berlinkonferenz suchte Bismarck das Einvernehmen der Europäischen Länder, die Afrikaner blieben außen vor. Den Berlinern versuchte man 1896 mit der Kolonialausstellung und einer „Völkerschau“ die afrikanischen Interessen nahe zu bringe. Daraus entstand ein Kolonialmuseum und Carl Hagenbeck plante in den Rehbergen einen Kolonialpark. Davon geblieben ist das Afrikanische Viertel. Die Straßennamen erinnern hier nicht nur an die deutsche Kolonialgeschichte sondern auch an den Umgang mit ihr bis heute.
Treffpunkt: U-Bhf Afrikanische Straße, Ausgang Afrikanische Straße
Endpunkt: Seestraße/Amrumer Str. Tram 50, Tram M 13
Stadtführerin: Monika Kleiner
Für Stadtwanderer
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Berliner Missionswerk.
Bild: wikimedia
Kosten: 12 €
Termin: 13. September 24 17:00 - 19:00